FAUSTBALL


Illustrierter Ablauf eines typischen Spielzugs:

olten16.jpg (23880 Byte) Der Aufschlag

Der Spielzug beginnt mit der Angabe, die vor der Drei-Meter-Linie stattfinden muss. Diese Linie befindet sich in beiden Hälften, wie der Name schon sagt, in einem Abstand von drei Metern von der Mittellinie und damit dem Netz / der Leine. Dabei wirft der Anschläger den Ball in die Luft und schlägt ihn so in die andere Hälfte, daß dem Gegner der Spielaufbau möglichst erschwert wird, oder sogar direkt ein Punkt erzielt wird (Hinweis: Man muss den Ball über ein zwei Meter hohes Netz bzw. eine zwei Meter hohe Leine spielen, ohne dass diese berührt wird). Ein guter Aufschläger zeichnet sich durch variantenreiche Aufschläge aus. Also sowohl wuchtige, als auch kurze Angaben. Besonders schwer für die gegnerische Abwehr sind "angeschnittene" Bälle, also solche mit Drall oder Effet. Auf dem Bild zu sehen ist Martin Becker, Deutschlands bester Schlagmann - hier bei der WM 1999 in der Schweiz. Von ihm kann man sich abschauen, was man als Aufschläger, bzw. Angreifer alles können sollte.


Abwehr eines Balles Abwehr durch Sprung

Die Abwehr

Ein Abwehrspieler hat die Aufgabe, den vom Gegner gespielten Ball anzunehmen und den eigenen Spielaufbau vorzubereiten. Grundsätzlich gilt: Der Ball darf direkt oder nach einmaligen aufspringen auf dem Boden gespielt werden. Ein hart und präzise geschlagener Ball ist meist nur durch einen Sprung zu erreichen. Eine sichere Abwehr ist Grundlage für einen erfolgreichen Spielaufbau. Ein guter Abwehrspieler reagiert schnell auf die Angaben bzw. Rückschläge der gegenerischen Angreifer und spielt den Ball in der Weise dem Zuspieler zu, dass dieser am besten den Ball dem Angreifer zuspielen kann. Sprich: Der Ball sollte gerade und "ruhig" nach vorne gespielt werden, der Zuspieler sollte dem Ball nicht hinterher sprinten müssen. Wie weit nach vorne der Abwehrspieler den Ball spielen soll, hängt von der Spielweise der Mannschaft und dem Angriff ab. Beonders schwierig erweist sich die Ballannahme auf feuchtem und nassem Rasen, da dort der Ball logischerweise sehr schnell und die Reaktionszeit verkürzt wird.
Auf den Bildern zu sehen ist Christoph Stöldt vom FC Herdwangen-Schönach.


Bra9.jpg (33222 Byte) Das Zuspiel

Der Zuspieler spielt dem Angreifer möglichst präzise den Ball zu, damit dieser einen Punkt erzielen kann. Dass heißt, der Angreifer sollte mit dem zugespielten Ball etwas anfangen können. Der Ball darf vor dem Schlag nochmal aufspringen, kann aber auch ohne vorherigen Bodenkontakt geschlagen werden. Letzteres ist vor allem bei unberechenbaren Bodenverhältnissen hilfreich. Der Zuspieler muß darauf achten, daß er den Ball je nach Spielart des Angreifers in ausreichender Höhe und in einer bestimmen Distanz vor oder über die Leine zuspielt. Es gibt verschiedene Spielweisen: Der Zuspieler kann in der Mitte der eigenen Feldhälfte, aber auch auf der Grundlinie oder dahinter platziert sein und damit die Abwehr unterstützen.


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Der Angriff

Der Angreifer schließt den Spielzug ab, indem er den Ball in die gegnerische Hälfte schlägt. Er sollte die Schwächen des Gegners erkennen und für sich ausnutzen. Dies kann z.B. ein schwächerer Abwehrspieler sein oder ein falsches Stellungsspiel des Gegners. Wie beim Aufschlag erschweren variantenreiche Schläge dem Gegner das Spiel.

Dies war eine Beschreibung eines typischen Spielzuges. Die Positionen stehen aber nicht fest, d.h. auch ein Abwehrspieler darf einen Aufschlag machen oder die Positionen können innerhalb einer Mannschaft beliebig gewechselt werden. Die Aufstellung mit je zwei Abwehr- und Angriffsspielern sowie einem Zuspieler ist die gängige und wohl auch effektivste Spielweise.


Definition der Positionen

Die Abwehr
Der Abwehrspieler bereitet mit gekonnter Deckungsarbeit den eigenen Angriff vor. Ohne gelungene Abwehr kein Angriff. Ein guter gegnerischer Angriffsball ist kaum in Laufen zu erreichen. Meist werden die letzten Meter im Hechtsprung zurückgelegt, um den Ball noch zu erreichen, bevor er zum zweitenmal den Boden berührt. Ist dabei die Innenseite des Unterarms nicht genau hinter dem Ball, d. h. in der Flugbahn, springt der Ball unkontrolliert seitlich weg. Besonders gilt dies, wenn der Ball naß ist. Auch die große Wucht eines Angriffsschlages herauszunehmen durch dosiertes Zurückziehen des Armes beim Treffen ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Zu einem guten Abwehrspieler gehören Gewandtheit, Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Sicherheit am Ball, Stellungsspiel sowie der Mut zum körperlichen Einsatz. Dieser unbedingte Einsatz jedes Spielers ist es, was die Dynamik des Faustballsports ausmacht
Das Zuspiel
Der Zuspieler oder Aufbauspieler beeinflußt wesentlich die Art des folgenden Angriffs. Er muß in der Lage sein, dem Angreifer aus jeder Position, innerhalb und außerhalb des Spielfeldes, den Ball präzise zuzuspielen. Wenn der Ball zwischen Zuspiel und Angriffsschlag aufspringen soll (indirektes Zuspiel), muß der Zuspieler ihn so berechnen, daß er nach dem Aufspringen seinen höchsten Punkt in ca. 2,50 bis 3 m Höhe möglichst in Leinennähe hat, weil er dann am wirkungsvollsten zu schlagen ist.
Dabei muß die Bodenbeschaffenheit, Entfernung zur Leine und evtl. die Windrichtung ins Kalkül gezogen werden. Außerdem sollte der Ball idealerweise etwas Vorwärtsdrall haben, den der Angreifer zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Es kann aber auch direkt aus der Luft zugespielt werden, wenn der abgewehrte Ball weit vorne an der Leine ist.
Ein guter Angreifer ist ohne gutes Zuspiel nur die Hälfte wert.
Der Angriff
Überdurchschnittliche Schlag- und Sprungkraft (die Bälle erreichen eine Geschwindigkeit von über 100 km/h), Blick für Schwächen im Stellungsspiel des Gegners sowie variables Leinenspiel und großes Schlagrepertoire sind die wesentlichen Merkmale eines guten Angreifers (Schlagmanns). Seine Aufgabe ist es neben dem Aufschlag, einen erfolgreich abgewehrten Ball beim Gegner zu versenken und somit zu punkten. Er nutzt den Vorwärtsdrall eines gut gestellten Balles, um aus dem Anlauf mit voller Wucht in die Lücken der gegnerischen Abwehr hineinzuschießen. Ideal ist es, wenn er dabei den Gegner über Art, Richtung und Geschwindigkeit des Angriffs möglichst lange im unklaren läßt. Wie bei der Angabe hat er auch beim Angriffsschlag aus dem Spiel verschiedenste Variationsmöglichkeiten. Von seiner Spielweise und seiner Trefferquote hängen im besonderen Maße Erfolg oder Mißerfolg einer Mannschaft ab.
Eine Besonderheit gibt es beim Angriff in der Halle. Meistens ist der Auslauf neben dem Feld durch die Wände sehr eng begrenzt. Diesen Umstand macht man sich zunutze, indem der Zuspieler versucht, den Ball beim Zuspiel genau über die Leine zu legen, so daß der Schlagmann ihn durch einen Prellball vor die Füße der gegnerischen Angreifer gegen die Wand schlagen kann. Gegen diese Angriffsbälle gibt es keine echte Abwehrchance. Das einzige Gegenmittel ist der Block.
Einer der abwehrenden Schlagmänner versucht dabei, den vom Gegner an die Leine gestellten Ball mit ausgestrecktem Arm zu blocken. Da er dabei natürlich in der Abwehrkette fehlt, wird der Vierer-Abwehrriegel auseinandergezogen. Der blockende Schlagmann kann sich aber auch in letzter Sekunde entscheiden, in die Abwehr zurückzurennen, weil er sieht, daß der gegnerische Ball schlecht zugespielt war. Das bedeutet für seine vier Mannschaftskollegen, sich innerhalb von Sekunden in die alte Abwehrposition zu begeben. Dazu gehört ausgeprägtes Spielverständnis und gute Abstimmung innerhalb der Mannschaft.

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Überblick über die Spielklassen im STB

1.Bundesliga (Nord und Süd)
2.Bundesliga (Süd, West; Nord, Ost)
Schwabenliga
Verbandsliga
Landesliga
Bezirksliga
Gauliga A
Gauliga B

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pfeilo.gif Das Faustball - Lied